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Wut, das ist bei uns eine Emotion und die ist auch ok. Aber Wut macht uns so unendlich müde und manchmal auch mürbe. Wut gehört wie das Glück aber eben zum Leben, der Umgang mit ihr, das ist das schwierige .

„Du darfst wütend sein“ – als ich diesen Satz aussprach hab ich was ausgelöst. Damit löse ich noch immer etwas aus.

Als ich diesen Satz das erste Mal aussprach, sagte ich ihn zur Motte die mich kurzzeitig ansah und ruhig war. Millisekunden war Stille und dann kam sie wieder durch die Wut. Und noch heute, wenn sie wütend ist, egal worüber und ihre Wut raus schreien muss, dann sage ich ihr „Du darfst wütend sein“ und die Menschen schauen mich irritiert an. Jedes mal. Aber warum eigentlich.

 

Wütend sein: verlernt oder verpönt?

Haben wir das Wütend-sein verlernt oder gehört es sich schlichtweg einfach nicht mehr? Manchmal scheint es so, als wenn es Emotionen gibt, die man durchaus in der Öffentlichkeit zeigen kann und Emotionen, die man lieber versteckt. So ist es uns allen unangenehm zu weinen wenn wir traurig sind und das herzhafte Lachen wird auch beäugt. Wen wundert es da, wenn ein „trotzendes“ oder wütendes Kind schief angeschaut wird. Uns Müttern ist es unangenehm und wir versuchen die Situation schnellstmöglich zu beenden – auf verschiedenen Wegen. Doch warum eigentlich? Wer hat beschlossen Emotionen nur noch gefiltert nach außen zu transportieren?

In dem Moment in dem ich es meinem Kind (und auch mir an anderen Stellen ebenso) erlaubt habe: „Du darfst wütend sein“ in dem habe ich für uns etwas aufgebrochen. Ich habe erlaubt das die Emotionen raus dürfen, dass sie raus müssen. Etwas sehr wichtiges und etwas, was viele Seiten hat. Aber seit dem ist wütend sein, gar nicht mehr so schlimm wie zu Zeiten, in denen ich diese Emotionen habe versucht zu dämpfen.

Die letze Wut-Attacke – eine in der sich die Wut über Stunden ausbreitete, die hat mir einfach nur gezeigt, dass die Motte und ich, dass wir uns emotional auf einem sehr sehr ähnlichem Level befinden. Wir sind wandelnde Emotionsbomben sagt der Mann all zu oft und genau so schnell und intensiv wie wir hoch gekocht sind, genau so intensiv und sprudelnd empfinden wir Freude. Freude drücken wir aber offener aus wie Wut. Jeder findet seinen Weg diese Wut raus zu lassen, aber wir lassen sie zu und sind einfach manchmal ganz schön wütend. Um danach wieder ganz schön glücklich und herzlich zu sein.

Vorleben und Authentizität

Lange hab ich mich schlecht gefühlt wenn die Motte meine Emotionen mitbekam. Sollte sie doch nicht sehen, wenn ich wütend bin. Ich hab mich versucht zu verstecken und auch zu verstellen. Eine gute Mutter ist nicht wütend, nicht laut und auch nicht verzweifelt. Von meinen Verirrungen auf dem Weg zum Muttesein werde ich  noch berichten. Ich malte mir ein falsches Bild vom Muttersein – eines, was nicht konform mit der Realität seien konnte. Aber ich wollte doch immer eine authentische Mutter sein.

Umgang mit Wut erlernen

Die Motte hat so viele Fassentten von mir und daher könnte man meinen, wäre es ein leichtes Ihr den Umgang mit Wut vor zu leben oder gar bei zu bringen, doch so ähnlich die Motte mir, ist, so unterschiedlich sind wir auch. So schwer es mir mit meinen dreißig Jahren manchmal fällt mir meiner Wut um zu gehen, so schwer fällt es dem nun gerade frisch vier gewordenem Kind eben auch. Wir probierten schon verschiedene Wege der Kompensation von schreien – Türe knallen, auf das Kissen hauen, weggehen, dasitzen, weinen bis hin zu hauen (und ich meine hiermit natürlich die Motte, die mich gehauen hat nicht umgekehrt!!!!). War bislang immer der Wunsch der Motte das ich an ihrem Bett sitze, sie aber nicht berühre, schmiss sie mich letztens aus ihrem Zimmer raus und wütende. Das weinende Mutterherz blutete natürlich, aber auch mit drei Jahren (da war der Ausbruch) hat mein Kind die Freiheit zu entscheiden, wie sie gerade damit umgehen möchte.

Akzeptanz und Freiheit

Diese Freiheit gab und uns auch die Akzeptanz und mein beiläufig gesagter Satz „Du darfst wütend sein„, bekam eine höhere Bedeutung, als ich erahnen konnte. „Du darfst wütend sein“ erlaubte uns beiden diese Emotion zu zu lassen. Außerdem sollten wir Wut nicht immer nur negativ beäugen, denn Wut hat eine grandiose Energie. Oder woher kommt bei einigen Frauen, der Drang zu putzen und zu schrubben, wenn sie wütend sind? Ich kann diese Umwandlung der Energie leider nicht bei mir bestätigen, aber so findet jeder seinen Weg damit um zu gehen.

Kinder sind wütend, Kinder müssen wütend sein um zu gefühlvollen Menschen zu werden, denn Wut ist genau so eine Emotion wie Freude, Mitgefühl und Liebe.

 

Wut ist eine Emotion und wenn wir den Kindern nicht zugestehen, dass sie ihre eigenen Emotionen kennen lernen – wie sollen sie dann jemals emphatische Menschen werden??

 

Wie geht Ihr mit Wut um? Habt Ihr und haben Eure Kinder die Freiheit wütend zu sein und wie kanalisiert Ihr diese????

 

In diesem Sinne ~ durchhalten ist manchmal wichtig und sich etwas zu erlauben.