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Heute habe ich einen Gastartikel für Euch – einen sehr brisanten, einen sehr persönlichen und daher anonymen Artikel. Die Autorin kämpft mich sich, mit dem Herzen und auch dem Verstand. Mit ihren persönlichen Umständen und dem, was da gerade in ihr passiert…
Manchmal fühlt man sich wie in einem Hurricane – einem Hurricane der eigenen Gefühle und Gedanken.

My personal Hurricane

Die letzten paar Tage waren turbulent, um es mal milde auszudrücken. Allem voran gingen ein paar schöne Tage an der Nordsee mit meiner Tochter und meiner besten Freundin. Doch irgendetwas lag in der Luft, ich schlief schlecht und hatte eine böse Vorahnung. Besonders, als Montags meine Periode nicht wie geplant eintrudelte. Doch das macht die schon mal, daher wiegelte ich das ganze als Urlaubs-Symptom ab. Dennoch machte ich Donnerstag früh, eigentlich nur aus Vorsicht, einen Schwangerschaftstest. Davon habe ich eigentlich immer ein paar im Schrank, ich bin einfach lieber auf der sicheren Seite bei sowas. Niemals hätte ich damit gerechnet was ich dann zu sehen bekam: Zwei Striche. Zwei verdammte Striche auf diesem verdammten Test. Da brach für mich erstmal eine Welt zusammen. Das konnte, nein, das DURFTE einfach nicht sein. Denn der einzige, der als Vater in Frage kam war jemand, den ich vor drei Monaten kennenlernte und mit dem ich eine tolle, wilde, aber auch sehr turbulente Zeit verbracht hatte, die aber eigentlich vor dem Urlaub noch für beendet erklärt wurde. Aus verschiedenen Gründen, u.a. auch weil er jemand anders kennen gelernt hatte. Also alles andere als optimal.

In meiner Panik klingelte ich eine liebe Freundin aus ihrem post-Nachtschicht-Schönheits-Schlaf. Sie erkannte die Situation, in der ich mich befand, sofort und sagte nur „mach die Kaffee-Maschine an, ich bin in 10 Minuten da“. Dafür könnte ich sie heute noch knutschen. Sie ging sehr sachlich an die Sache heran und versuchte all die Fragen, die ich in diesem Moment hatte mit Hilfe von Google zu beantworten. Sie war wirklich ein Goldstück und war genau das, was ich in diesem Moment brauchte.

Ich war am Boden zerstört. Klar möchte ich noch ein Kind, aber nach dem letzten Schwangerschaftsdrama wollte ich, dass es diesmal anders verlaufen würde. Ich wollte es mal normal machen. Mich über einen positiven Test freuen, mit einem Mann an meiner Seite, vor dessen Reaktion ich mich nicht fürchten musste. Und nicht wieder so ein Chaos. Hinzu kommt noch meine Jobsuche und die unglaublich unsichere Situation, in der ich mich zur Zeit befinde. Nein, da war wirklich null Freude an diesem Tag. Nur blanke Angst vor den Entscheidungen, die in naher Zukunft getroffen werden müssten.

Nach und nach weihte ich meine engsten Vertrauten ein. Alle waren schockiert, keiner wusste Rat. Klar hatte jeder eine Reaktion, aber die variierten von „das schaffen wir auch noch“ zu „das geht gar nicht, wegmachen und Kapitel endgültig schließen.“ Und obwohl ich in den Wochen zuvor emotional schon ziemlich auf Distanz gegangen war, sorgte ich mich sehr über die Reaktion des Kindsvaters. Würde er ausrasten? Auf irgendeine Weise Druck auf mich ausüben? Oder schlicht sagen „Dein Problem“? Ich haderte sehr mit mir es ihm überhaupt zu sagen. Daher ließ ich mir auch Zeit damit. Erstmal fuhr ich zu einer Freundin um mich in ihrer WG auf dem Sofa zu verstecken und nachzudenken. Das war die absolut richtige Entscheidung. Wir kochten, zockten Games Cube, guckten Disney Filme, sahen uns die Stadt an und hielten unsere Gesichter in die Sonne. Und nach und nach ordneten sich meine Gedanken. Ein wenig jedenfalls.

Was sich auch immer mehr einstellte war ein Gefühl der Ungerechtigkeit. Warum sollte ich die einzige sein, die sich diese Gedanken macht? Nein, ich fühlte mich nicht unbedingt alleine, aber fand es dennoch irgendwie unfair. Also nahm ich irgendwann allen Mut zusammen und erzählte es dem werdenden Vater. Die Reaktion war…alles andere als ich erwartet hätte. Er war aufgeräumt, realistisch und absolut unterstützend. Er würde mich zu keiner Entscheidung drängen und jede Entscheidung mit allen Konsequenzen mittragen. Da war ich erstmal baff. Und irgendwie auch erleichtert.

Doch die Erleichterung hielt nicht lange. Hatte ich diese Worte nicht schon einmal gehört? Und was diesen Worten folgte waren zwei Jahre voller Enttäuschungen und Einsamkeit. Wollte ich das wirklich noch einmal durchmachen? Wollte ich wirklich dieses Risiko eingehen? Ich rief meine Gastmutter in den Staaten an. Ich brauchte einfach eine Meinung von jemandem, der keinen Teil dieser Geschichte kannte. Sie sagte, dass ich das nur durchziehen könnte wenn ich mir im Klaren darüber wäre, dass ich es möglicherweise doch alleine stemmen müsste (natürlich mit Hilfe meiner Familie, die 100% hinter mir steht <3). Aber eben doch wieder alleine. Das machte mir große Angst.

Noch mehr Angst macht mir aber die Alternative. Könnte ich wirklich mit einem Schwangerschaftsabbruch umgehen? Eins meiner größten Schwächen sind „Was wäre wenn“-Gedanken. Würde ich nicht mein Leben lang mit mir hadern, mich fragen wie alt mein Kind nun wäre, wie es aussehen würde, was es tun würde? Damals bei meiner Tochter hatte ich diese Option ja kategorisch ausgeschlossen und viel Kopfschütteln dafür geerntet. Doch war das nicht damals eine Prinzipien-Entscheidung? Warum sollten nun andere Prinzipien gelten?

Doch auf der anderen Seite ist meine derzeitige Situation auch nicht gerade das, was man als kinderfreundlich bezeichnen würde. Nach Monaten der Jobsuche, weit über 150 Bewerbungen und schon am Schrecken „Hartz IV“ kratzend…nicht wirklich die ideale Situation um schwanger zu werden. Im Gegenteil. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hätte keinerlei Perspektiven. Meine Chancen in den nächsten zwei Jahren einen Job zu bekommen wären gleich Null. Und danach auch nur unbedeutend besser.

Dann kommt noch hinzu…möchte ich mich mein Leben lang mit dem Kindsvater verbinden? Denn auch wenn wir eine sehr intensive Zeit erlebt haben…eigentlich kennen wir uns ja kaum. Möchte ich ein solches Erlebnis mit ihm teilen, sollte er zu seinem Wort stehen und da tatsächlich mitziehen?

So gibt es sehr viele Aspekte, ganz viele Pro’s und Contra’s und noch mehr unknown factors. Am Ende wird es wohl mal wieder ein battle zwischen Kopf und Herz. Der KV sagte „Egal welche Entscheidung du triffst, es wird die richtige sein“. Doch zur Zeit fühlt es sich eher so an, als gäbe es gar keine richtige Entscheidung, sondern nur zwei falsche.

Ach man, das ist mir alles so furchtbar peinlich, das könnt ihr gar nicht glauben. Ich komme mir richtig asi vor. Wer wird denn bitteschön zwei Mal im Leben ungewollt schwanger? Und das auch noch ohne in einer Beziehung zu sein? Ich kann es einfach nicht fassen und komme mir so unsagbar dumm vor. Gefangen in einem Deja vu…unable to learn from my mistakes.

Warum also dieser anonyme Schritt in die Öffentlichkeit? Ich erhoffe mir einfach ein paar klare Worte, etwas Input, nette Ratschläge oder auch Kritik…her damit. Bitte, ich bin wirklich verzweifelt und danke Jessi wirklich sehr, dass ich dies auf ihrem Blog veröffentlichen darf. Also bitte her mit den Tips…anything helps.


 

Manchmal braucht man Hilfe, helfen wir meiner anonymen Autorin und stehen ihr mit Rat und Tat und vor allem guten Gedanken zur Seite. Ich fühle mich durch ihr Vertrauen geehrt und bite Euch daher heute, wenn Ihr ein paar klare Worte, Input, Gedanken, Ratschläge oder auch Kritik (konstruktive nicht beleidigende) habt, schreibt sie in die Kommentare.

In diesem Sinne ~ wir sind manchmal alle gefangen in unseren Gedanken unserem persönlichem Hurricane der Gefühle.

 

[lightgrey_box] Als Gastautorin wird diese Autorin anonym bleiben um ihre Privatsphäre zu schützen, aber sie wird die Kommentare lesen, wenn Ihr ihr etwas auch anonym mitteilen wollt, schreibt mir gerne eine Email an Hurricane@feiersun.de und ich lasse diese ihr dann zukommen.[/lightgrey_box]