Ich bin eine gute Mutter – ja verdammt, aber manchmal fühle ich mich gar nicht so…
Mommy Wars – virtuell musste ich mich noch keinem stellen, dafür habe ich damit im Real Life zu kämpfen und dabei möchte ich das Thema eigentlich überhaupt nicht hoch kochen. Mir geht es da eher wie Anna – eine Philantropin. Und doch beschäftigt es mich sehr, wenn die Menschen in meiner Umgebung sich schlecht behandeln. Es geht mir schlechter als wenn ich schlecht behandelt werde – bis zu einem gewissen Punkt. Und der heißt Familie.
Gute oder schlechte Mutter – Hauptsache Mutter
Manchmal möchte ich die Bedeutung von „gute Mutter “ oder „schlechte Mutter“ in die zahlreichen Suchmaschinen eingeben. Doch auch das große Wissen des World Wide Web kann diese Frage nicht beantworten. Nur eines weiß ich gewiss, ich bin eine Mutter. Ich bin für meine Kinder da. Ich würde für sie mehr als durchs Feuer gehen, ich brenne, ich werde zum Tier für sie. Ich liebe sie mehr als ich ausdrücken kann und das mit jeder Emotion die ich habe!
Und eigentlich haben nur wenige das Recht darüber zu urteilen ob ich eine gute oder eine schlechte Mutter bin. Mein Mann und meine Kinder – deren Antwort kenne ich.
Allein die Gesellschaft eignet es sich an das Recht an eine guten oder schlechten Mutter beurteilen zu wollen – und dabei wird selten genau hingeschaut.
Wer setzt den Maßstab für gut oder schlecht?
Wenn ich den Worten anderer Glauben schenken darf, dann gibt es zwei Gruppen: Die eine Gruppe, die mich bestärken in dem was ich bin, die es anerkennen das ich mein bestes gebe und die das auch mal sagen – einfach mal so fallen lassen, gemeckert wird ja auch immer viel eher als gelobt. Und genau aus diesen Menschen besteht die zweite Gruppe. Sie kritisieren – manchmal alles und jeden und überhaupt – sie haben ihre Ansicht von der Welt und diese ist die Richtige. Ist sie vielleicht sogar – für diese Menschen. Aber sie lassen keine andren Einsichten zu und machen daher alles klein, was nicht in diesem Blickwinkel passt. Machen die Menschen nieder und ihre Werte.
Gerechtfertigt oder nicht – genau diese Menschen scheinen den Maßstab zu setzen.
Kritik an sich ist nichts schlechtes, aber wir sollten uns überlegen, wessen Kritik uns wichtig erscheint und wer einfach nur kritisieren möchte.
Tageweise schlechte Mutter
Meine Mutterliebe ist das größte Gefühl, die stärkste Emotion die ich jemals hatte. Aber manchmal bedeutet das eben nicht grenzenlos Geduld, unendliche Leidensfähigkeit und komplett selbstlose Opferbereitschaft zu zeigen. Auch der Geduldsfaden einer Mutter ist endlich und der stärksten Frau geht mal die Puste aus.
Es gibt sie, diese Tage an denen einfach alles schief geht. Die Motte motzt schon beim Anziehen, wir sind dadurch spät dran. Das nervt uns beide. Dann will sie nicht, dass ich nicht aus dem Kindergarten gehe (an solchen Tagen, sonst ist sie gerne da). Die Zeit dazwischen ärgere ich mich dann auf der Arbeit und oder erfahre schlechte Nachrichten und wenn ich sie wieder abhole, dann hat sie schier unendliche schlechte Laune. Motzt, meckert, mault, ist müde. Sie hat Hunger – aber essen oder ausruhen will sie dann auch nicht. Solche Tage schaukeln sich dann einfach hoch. Nicht immer schafft man diese Momente zu entschärfen. Und irgendwann maule ich dann auch. Ja, ich maule auch mal. Ich hab auch mal nicht die größte Geduld und manchmal bin ich sogar nicht ganz bei der Sache. Bewerte Situationen dann vielleicht sogar über. Leider. Aber ich gebe es zu, an diesen Tagen bin ich nicht immer die beste Mutter. Und das belastet vor allem mich selbst, denn die Motte nimmt mich auch an diesen Tagen in den Arm und drückt mich und sagt mir das sie mich liebt. „Bis zum Mond und zurück und zu die Sterne, Mama ich liebe Dich so dolle und mehr!! I love dou moooreeee!“, ruft sie mir dann hinterher nachdem wir, gerade an solchen Tagen besonders, lange und ausgiebig gekuschelt haben.
Es gibt diese Tage, an denen muss ich das eingestehen – es sind harte Tage – denn keiner geht so hart mit mir ins Gericht wie ich selber.
Schwarz und weiß gibt es bei uns nicht – wir sind bunt wir sind real!
Doch ich lasse mich weder in die schwarze noch in die weiße Schublade stecken – wir sind eine bunte Familie. Wir alle haben gute und schlechte Tage.
Authentische Eltern braucht unser Kind! Und hier sage ich besonders unser, denn ich setze keinen Maßstab für andere Eltern, zumindest versuche ich es. Und ja, ich bin keine Vorzeige-Mutter, ich habe Fehler und Macken. Ich bin alles, aber nicht perfekt und vielleicht bin ich sogar manchmal unfair oder zu emotional – hypersensibel sogar oft. Aber verdammt nochmal ich bin authentisch. Wir werden alle mal lauter und ecken aneinander an. Sowohl der Mann, die Kinder als auch ich. Das nennt sich Realität – es nennt sich Leben.
Urteilt doch selbst – aber bitte erst vor der eigenen Haustür
Jeder ist seines Glückes Schmied und ich schmiede im Feuer das Glück für meine Familie, nicht für Deine oder die irgendwelcher anderer Familien! Daher urteile ich auch nicht über sie. Wann wer wie erzieht ist im normalem Falle (Gewaltfreiheit und solche Selbstverständlichkeiten setzte ich voraus) die Entscheidung jeder einzelnen Familie. Hier treffen wir unsere Entscheidungen mal gut und mal schlecht. Nicht immer perfekt – aber immer von Herzen!
Wie empfindet Ihr EUCH? Oder zeigen es Eure Kinder Euch jeden Tag, so wie es meine tun??
Ich will nicht von Euch hören das ich eine gute oder schlechte Mutter bin – ich musste das hier einfach nur mal von der Seele schreiben. Vielleicht selbst-therapeutisch um mir vor Augen zu halten das ich eine verdammt gute Mutter bin!! Die BESTE für meine Kinder!!!
In diesem Sinne ~ am Ende des Tages sagen mir kleine funkelnde Augen das sie mich lieben – mehr Antwort braucht es doch eigentlich gar nicht!!