Vom Kämpfen und sein - vom Leben und lernen und sich wieder finden.
Einen Auszug dieses Textes erschien bereits auf dem Blog der Tollabox, als Frage der Woche. Weil es mir aber so unglaublich schwer fällt Texte zu kürzen, könnt Ihr gerne den ganzen Text nachlesen. Inspiriert wurde ich von der Frage der Woche die da lautete: "Mensch oder Mama? - Welche Bereiche erhaltet ihr euch trotzt Elternschaft?"
- Danke das ich mitmachen durfte und danke das ich darüber nachdenken konnte.
Wieder zu sich finden – kein einfacher Kampf – Perfektionismus ade
Ich war in den ersten Monaten die Oberglucke schlecht hin. Niemand machte es so richtig wie ich und selbst er Papa musste sich seinen Platz zwischen uns Mädels erkämpfen. Perfekt zu sein, war mein Ziel und nur halb perfekt war unakzeptabel. Warum? Weil ich eben (leider) so bin. Jede Mutter wird an dieser Stelle wohl laut lachend vom Stuhl fallen, denn mit Kindern alles perfekt zu wuppen ist schon nicht einfach, in Anbetracht unserer ungewöhnlichen Familien-Konstellation kann man nur erahnen das dieser Perfektionismus hier leider schier in unerreichbare Ferne rückt. Das zu akzeptieren ist und war mein Kampf. Was mir bei dieser Akzeptanz helfen konnte war wieder Mensch zu werden. Ich schickte die Oberglucke gebündelt mit der schlauen Literatur und den Menschen die nicht akzeptieren wollten welchen Weg wir gewählt haben zum Teufel. Ich schaute mich im Spiegel wieder an und horchte wieder auf mein Bauchgefühl. Was will ich und was brauche ich? Ich bin Mutter, Pflegemutter eines Teenagers der weniger als halb so alt ich wie ich es selber bin. Hausfrau, Ehefrau, Angestellte, Organisatorin – aber den Weg zu mir zurück zu finden, das scheint meine Challenge zu sein. Um noch mehr Kraft und Liebe auf zu bringen für das Mottchen und den Pflegejungen und unsere außergewöhnliche Situation.
Mein ganz persönlicher Kampf
Der Kindergarten hat auf diesem Weg sehr geholfen und das Abstreifen bzw. Unterdrücken des Perfektionismus (meine tägliche Herausforderung). Oma und Opa sollen doch einfach auch mal machen. Ich hingegen gehe, während das Kind mal wieder viel zu viel Schokolade bekommt, einfach zum Sport. Arbeit in Ruhe und am Tag (nicht wie vorher nur in der Nacht). Ich schreibe wieder und gehe mit meiner Freundin ins Kino. Ich bin einfach wieder viel mehr ich selber. Jeden Tag ein kleines Bisschen und ich weiß, dass mein Ende des Weges noch gar nicht in erreichbarer Nähe ist, doch habe ich akzeptiert, dieses Kampf jeden Tag aus zu fechten. Mit mir für uns. Als Familie.
In diesem Sinne ~ kämpfen muss nichts schlechtes sein, wenn man die richtige Mannschaft hinter sich stehen hat.
Du bist auf einem tollen, spannenden Weg. Die Reise lohnt sich. Versprochen.
Ach Jessi, das kenne ich zu gut. Ich müsste auch viel mehr an mich denken und auch den Perfektionismus, alles mit den Kindern machen zu müssen und sie überall hinbringen zu müssen, Kekse backen, Kalender basteln etc. und das alles im Umzugsstress - wo bleibe ich da? Krank, und das seit Wochen... Ich nehme mir ein Beispiel und habe nun den ersten Vorsatz für's neue Jahr.
Liebe Grüße
Isa
Liebe Isa, sich an mir ein Beispiel zu nehmen ist aus meiner Sicht nur eine semi-gute Idee. Vieles ist in der Theorie einfacher als in der Praxis, aber wenn ich Dich dazu verleite Dir etwas gutes für das Jahr 2015 vor zu nehmen - dann freue mich mich sehr darüber!!
Bald seit Ihr im Haus und dann wenn alles nach und nach erledigt ist, dann werdet Ihr sehen, es hat sich gelohnt!! Wir wohnen nun seit August zwei Jahre hier und feiern dieses Jahr das dritte Weihnachten in unserem Haus - es lohnt sich und wir haben lange gebraucht um fertig zu werden. Allein der Garagenbau (mit Gäste-Residenz obern drüber) hat mich wieder graue Haare gekostet.... aber es lohnt sich!!! Wirklich!!! :D
Drück Dich!
JesSi Ca
Ich bin auf einem ähnlichen Weg, nur geht es bei mir nicht um Perfektion, sondern darum, auch wieder ein wenig Kraft und Energie für mich selbst zu nutzen.. ich wünsche uns beiden weiterhin viel Stärke und Freude daran, eigene Wege auszubauen :-)