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„Ich bin müde, Boss… Am meisten müde bin ich, Menschen zu sehen, die hässlich zueinander sind. Der Schmerz auf der Welt und das viele Leid, das macht mich sehr müde. Es gibt zu viel davon. Es ist als wären in meinem Kopf lauter Glasscherben.“

Wie treffend sagte es schon John Coffey in The Green Mile.

Ich bin müde der Nachrichten. Müder der Ungerechtigkeit und müde der Welt. Dieses Jahr ist die Konsequenz aller Jahre zuvor, aber in diesem Jahr bin ich einfach so müde dieser Welt.

Gewalt, Hass und Krankheiten gab es schon seit der Menschheitsgeschichte. Seit dem Auswurf aus dem Paradies. Aber in diesem Jahr – in diesem kann ich die Müdigkeit einfach so sehr spüren. Sie sitzt tief in meinen Knochen und ist einfach schwer.

Sicherlich hat mich die Elternschaft verändert und sensibilisiert. Unbestreitbar bin ich erwachsender und reifer geworden und kann somit Dinge einfach anders sehen, wie noch vor 10 Jahren. natürlich. Nicht nur mein Alter ist mehr geworden, sondern auch mein Verständnis, mein Blickwinkel und meine Lebenserfahrung. Ich wurde erwachsen und frage mich nicht mal, wann das passiert ist. Ich weiß es und will das nicht ändern. Doch mit dem erwachsen werden kommen auch die Gedanken.

Ich bin müde meiner Emotionen

Ich war schon immer emotional – hochemotional, doch wer dachte das sich dieser Gemütszustand bei mir nicht mehr steuern konnte, der wurde eines Besseren belehrt. Manche würden es hochsensensibel nennen, ich nenne es meinen Charakter.

Doch als Mutter, da hat sich all das noch mal ins unendliche katapultiert und ich fange an zwischen die Emotionsausbrüche zu blicken.

Ich bin müde Angst zu haben

Ich kann mich noch an den Nine Eleven erinnern. Was hatte ich damals eine Angst. Doch mit der Geburt der Motte entwickelte ich eine richtige Angststörung. Ja, ich litt an schlimmen Ängsten, verließ zeitweise das Haus nicht mehr und der Mann machte echt was mit mir mit. Auch nach meiner Therapie ist die Angst da, die lässt sich nicht weg thrapieren, nur lernen damit um zu gehen. Meistens.

Ich versuche die Angst umzuwandeln. Ich arbeite mit meinen Emotionen. Aber gewisse Ängste, die kann ich therapieren wie ich sie will, die sitzen fest.

Zwei von ihnen sehen wir in diesem Jahr immer wieder vor Augen: Dieses Jahr überschlagen sich die Ereignisse. Gewalt, Terror und Krebs. Der Tod zeigt  sich in all seinen Gestalten und macht uns Angst

Trotz aller meiner verschiedensten Ängste und Phobien war ich nie ein Hypochonder. Das wunderte sogar meinen Therapeuten. Aber vor einer Sache, vor der habe ich solche Angst, dass ich schon beim schieren Gedanke daran Tränen in den Augen habe. Krebs. Krebs ist ein Arschloch – und ja, ich nehme da keine andere Bezeichnung für und ich sehe es so nah in meinem Umfeld. Ich habe schon viele Menschen an diesem Scheiß verloren und seit dem ich Mutter bin, sitzt diese Angst in meinem Nacken. Die Angst nicht mehr bei meinen Kindern sein zu können.

Die zweite Sache ist diese sich immer mehr zuspitzende Gewalt auf dieser Welt. Terror. Uns alle betrifft dieser Terror, denn der ist nicht erst seit Paris so nah. Wir können ihn quasi fühlen und jeder von uns – jeder kann an einem falschen Tag an der falschen Stelle stehen.

Vier Anschläge in 18 Monaten allein in Frankreich. Ich kann es kaum aussprechen, aber diese Spirale des sinnlosen Mordens, die muss doch einfach durchbrechen. Oder die Welt wird irgendwann daran zugrunde gehen.

„Ich bin müde, Boss… Am meisten müde bin ich, Menschen zu sehen, die hässlich zueinander sind. Der Schmerz auf der Welt und das viele Leid, das macht mich sehr müde. Es gibt zu viel davon. Es ist als wären in meinem Kopf lauter Glasscherben.“

Sehr treffend sagte es schon John Coffey in The Green Mile. Ich bin da heute ganz genau seiner Meinung und mache mir Gedanken.

Ich bin müde Boss – ich kann dieses Leid nicht mehr ertragen… die Glasscherben zusammensetzen wird mit jedem Tag unmöglicher. Welch brutales erbe für unsere Kinder…..

Heute bin ich müde

Ich bin müde und ich habe Angst in dieser und um diese Welt!

Heute bin ich müde und kann das Ganze nicht ertragen. Heute frage ich mich, in was für eine Welt wir unsere Kinder da gesetzt haben? Wie erkläre ich meinen Kind all diese Grausamkeit? Wie erkläre ich etwas, was ich selber kaum begreifen kann? Irgendwann wird die Motte mehr Fragen stellen. Irgendwann reicht ihr die einfache Erklärung, warum dort Blumen auf der Treppe liegen nicht mehr. Welch bestialisches Erbe wir ihnen hinterlassen und welche Bürde wir ihnen mir unserer Hoffnung geben. Dann lese ich soeben den Artikel meiner lieben Katarina und bin dankbar das sie an Tagen, an denen mir die Hoffnung fehlt, mir ihre reicht. Und sie hat recht – die Hoffnung darf niemals sterben, denn die Hoffnung ist alles was wir haben. Angst darf nicht die Überhand gewinnen.

In so einer Welt will ich nicht leben, so eine Welt will ich meinen Kindern nicht hinterlassen!

Wie geht ihr mit dieser Angst um? Wie erklärt ihr unbegreifliches?

In diesem Sinne ~ ich bin müde, doch morgen werde ich wieder Hoffnung haben.

P.S. Dieser Artikel sollte nur ein Facebook Post werden – diesen Artikel wollte ich nie schreiben, doch dann konnte ich die Worte nicht mehr aufhalten. Vielleicht auch, weil ich einfach Angst habe. Wie wir alle. Aber ich bin müde dieser Angst. Ich brauche Hoffnung.