Ich sitze hier und es ist einer dieser Tage. Einer dieser Tage wie ich sie gar nicht mag, aber wie sie immer wieder vorkommen. Einer dieser Tage, an denen …. ja, was ist eigentlich an diesen Tag so anders?
Das Leben ist nicht nur bunter Glitzerspaß und Licht kommt oft aus der Dunkelheit und die ist dann manchmal eben einfach da.
Es ist einer dieser Tage. Kein besonderer. Ich sitze in meinem Büro. Es war heute noch nicht richtig hell. Das sehe ich nicht nur, das spüre ich auch. Meine Stimmung ist getrübt. Ich bin müde und der Rücken schmerzt. Ich bin erschöpft. Das ist beides nichts besonders, aber heute spüre ich es mehr, als an anderen Tagen.
Es ist einer dieser Tage, an denen ich mich selber nicht leiden mag.
Jammern liegt mir nicht so, schon gar nicht so richtig auf dem Blog. Versteht das nicht falsch, ich male nicht alles rosarot an und stelle das Leben nur schön da, aber was mich eben auch ausmacht ist, dass ich gerne trotzdem noch etwas schönes sehe. Das ich immer einen Lichtstrahl am Horizont sehe. Nur auf Twitter, da mecker ich auch mal rum. Aber heute, ich weiß nicht wohin mit mir und das ist manchmal schwieriger als alles andere.
Was ist genau passiert? Nun eigentlich nichts. Ich bin nicht down weil ich gestern ein Küchengerät geschrottet habe. Ich bin auch nicht schlecht gelaunt, weil die Motte besonders anstrengend gerade ist. Das ist sie nämlich gerade nicht – also nicht mehr als sonst. Es ist auch nicht so das ich überhaupt nicht schlafen kann oder so. Es ist einfach einer dieser Tage.
„Sich-selber-im-Weg-stehen“ – so etwas ist es manchmal
Gerade sind es Kooperationspartner die mich nicht auf Augenhöhe behandeln. Unfaire Handlungen. Erwartungen an mich selbst, die ich heute einfach nicht erfüllen kann. Es ist der Stapel Rechnungen der wächst und nicht schrumpfen wird, wenn ich ihn nicht endlich angehe und dann ploppt es hier und es meldet sich da jemand. Überall nur kleine Baustellen. Nichts großes und doch stehe ich auf der Stelle. Ich stehe bewegungsunfähig da. Weiß nicht wo ich anfangen soll und durchdenke dreihundert Möglichkeiten statt etwas zu tun. Ich bin wie gelähmt und dann spüre ich sie wieder. Diese dunkle Seite in mir.

Ich spüre ein Thema, welches ich schon lange auf dem Blog beschreiben möchte und doch fand ich noch keinen Weg. Vielleicht ist dieser Tag auch einfach wie dafür gemacht, genau das gerade hier zu empfinden und zu schreiben. Schreiben ohne zu denken und einfach so versuchen heraus zu finden, was mit mir los ist. Sie stellt sich an solchen Tagen einfach in den Vordergrund, diese Depression. Ja, sie hat das D-Wort gesagt. Und damit gehe ich einen ersten Schritt meiner Wunschliste für das Jahr 2017 nach. Ich möchte dunkle Kapitel öffnen.
Die Depression steht im Raum – denn es ist einer dieser Tage.
Vielleicht ist heute einer dieser Tage, an denen mein Unterbewusstsein mir einen Weg ebnet dieses Kapitel auf zu schlagen. Vielleicht hab ich auch einfach nur schlechte Laune, aber sie kündigte sich schon an diese hässliche kleine Schwester. Diese Schwester die neben der Optimistin in mir wohnt. Sonst gut verschlossen in ihrem Zimmer. Manchmal braucht sie auch einfach Luft und dann kommt sie raus und zeigt sich. Mal kürzer und mal länger. Mal deutlicher und mal nur ganz zart. Aber sie ist da. Denn wo Licht ist, da ist auch ganz oft Schatten und manchmal da dreht sich die Sonne eben und man sieht sie, die Dunkelheit.
Morgen ist das Licht wieder da – ich bin ganz sicher das sie sich im Nebel heute Nacht draußen verlaufen wird. Oder morgen. Sie darf einfach nicht mehr Aufmerksamkeit und Kraft gewinnen. Das lass ich nicht zu. Es darf niemals wieder aus einem dieser Tage eine dieser Wochen oder gar ein ganzes Jahr werden. Dafür kämpfe ich. Jeden Tag.
Es ist einer dieser Tage – denn morgen entscheide ich mich wieder für das Glück. Für das Lachen und das Licht.
In diesem Sinne – ich strahle morgen wieder, oder übermorgen – das verspreche ich nicht Euch. Sondern mir.