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Wochenende-in-Bildern-11-und-12-Maerz-2017_So_12-von-12_07_Badezeit_Duerfen-kinder nackt sein

Als ich das Titelbild aufnahm war mein Kind nackt. Mein Kind ist da ganz frei und ehrlich gesagt, ich gehe auch nicht angezogen in die Badewanne. Und doch ist das Thema Kinder und Internet ein großes. Aber was ist allgemein mit Kindern und Nacktheit? Nicht nur im Internet können Bilder von nackten Kindern ihre Wirkung haben.

Dürfen Kinder nackt sein? Wenn ja wo und gibt es da einen Maßstab oder gar Regeln?

Während wir Erwachsenen uns stetig irgendwelche Gedanken machen, sind Kinder einfach frei. Ich sehe es nicht nur an meinem Kind. Ob Badeanzug, Badehose oder auch mal nackt sein und warten bis die zweite Hose aus der Tasche gekramt ist. Ich würde mich ja ungeduldig unter dem Handtuch verstecken, Kinder hingegen warten nur und tapseln dabei vielleicht von einem Fuß auf den anderen. Einfach weil Warten langweilig und das Toben im Wasser viel cooler ist, als das Warten darauf, das Mama endlich etwas in der Tasche findet. Man, ähm Kind hat doch keine Zeit.

Was aber, wenn Erwachsene sich plötzlich Gedanken um die Nacktheit der Kinder machen und sich die Frage stellen;  dürfen Kinder nackt sein?

Früher waren wir alle frei – denn wir waren Kinder

Ich erinnere mich an Nacktheit in meiner Kindheit, genau wie mein Mann. Das ist nicht nur ok so, das war gut und wichtig und genau das geben wir unserem Kind weiter. Nacktsein ist super ok. Aber irgendwie bin ich auch etwas vorsichtiger geworden, seit dem ich Mutter bin. Vielleicht ist es eine innere Stimme, vielleicht ein selber erlebtes Gefühl welches sich über alles stellt. Vielleicht auch einfach die Übermutter an dieser Stelle in mir. Denn zu Hause ist nackt sein total ok, aber draußen sehe ich das etwas kritischer und im Internet geht das für mich gar nicht.

Nackt sein ist toll für Kinder, aber immer und überall?

Wir haben den Strand vor unserer Tür. Wir sind immer wieder dort. Die Motte springt am Elbstrand auf und ab und hat ihre Freude dabei. Wie alle anderen Kinder auch. Genau wie in den Urlaubsländern, in denen wir in den letzen Jahren waren.Aber dabei hat meine Tochter meistens etwas an.

Wir haben es ihr nicht „vorgeschrieben“ vielleicht aber unbewusst vorgelebt. Wir verbieten ihr das Nacktsein nicht, wir verhüllen sie beim Umziehen auch nicht in Handtücher, aber wir ziehen ihr schon etwas an. Einfach so. Meistens einen Badeanzug. Sie mag Badeanzüge. Auch einen kindlichen Bikini (nicht so ein „ältermachding„) oder auch einfach eine Badehose (Bikinihose), aber irgendwas hat sie immer an. Es ist ein vorgelebter Automatismus. Ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist. Darüber denke ich in den Momenten weniger nach. Es ist wie im Schwimmbad, da haben wir ja auch alle etwas an. Auch am Strand.

Mama und Papa sind auch nackt – das ist normal

Schon früh legte ich mir die Motte nackt auf meinen ebenfalls nackten Oberkörper. In den intensiven Stillphasen verbrachten wir halbe, hach ganze Tage halb-nackt bis nackt und noch heute sind die Badezimmertüren nicht verschlossen. Nur manchmal geschlossen, aber man kann sie jeder Zeit öffnen.

Das größte Event ist es mit dem Papa zu baden oder duschen, denn der macht einfach mehr Quatsch wie die Mama und mit dem ist es einfach viel lustiger das ganze Bad unter Wasser zu setzen, Quietsche-Entchen ab zu werfen oder die Auswirkung von Wellen in der Badewanne zu erleben. Und obacht, auch mein Mann badet seltenst angezogen in unserer heimischen Badewanne. Weil er ihr Vater ist und weil das vollkommen normal ist.

Nackedei-Bilder im Familienalbum?

Was wir gar nicht soooo viel haben, das sind diese süßen Nackedei-Bilder. Klar ja, auch wir haben welche, aber wenn ich da an die Bilder in der Schublade meiner Mutter denke, dann sind das verhältnismäßig wenige. Wir haben sie im virtuellem Familienalbum und bis auf die, bei denen sie wieder etwas an hat, nicht mal ausgedruckt.

Sie sind da und irgendwie brauche ich sie nicht einkleben, denn irgendwann kam mir ein Gedanke: Wie mies es sich manchmal angefühlt hat, wenn diese Schublade geöffnet wurde und die ein oder andere Jugendliebe mich nackt auf diesen Bildern sah? Mir war das echt unangenehm. Gerade diese „oh schau mal diese süßen Budda-Bildchen“-Bilder fand ich einfach damals schlimm. Auch mein Mann bekam diese Bilder früh zu sehen und es blieb nicht bei einem in der Wanne mit dem Bruder und der Schaum bedeckte alles. Nein, es waren viele und manche fand ich echt unangenehm. Ist das nicht auch irgendwie ein Punkt auf der Privatsphären-Liste, den man als Eltern beachten sollte? Klar sind diese kleinen Nackedeichen süß und im digitalen Zeitalter wollen wir alles festhalten und jeden Moment für die Ewigkeit bebildern. Aber müssen wir wirklich jeden Moment festhalten? Und wenn wir ihn schon festgehalten haben, müssen wir dann jeden Moment ausdrucken und zeigen?

Kontrolle über die Nacktbilder unserer Tochter

Es mag nun etwas paranoid klingen, aber so schnell wie ein Bild gemacht ist, so schnell landet es manchmal bei dem ein oder anderen Familienmitglied, per WatsApp oder anderen Diensten und zack, haben wir als Eltern nicht mehr die vollkommene Kontrolle über die Bilder unserer Kinder. Und schwupps, wird es von genau dem Familienmitglied der Freundin weiter gezeigt und der Oma oder Tante wieder weiter geschickt. Die zeigt es dann ihrer Tochter und so hab ich das Bild schon auf so vielen Handys und in so vielen Diensten, dass eine Kontrolle unmöglich wird.

Hier darf das jeder für sich entscheiden. Wir entscheiden nur für unser Kind und verurteilen nicht! Keine Meinung ist in Stein gemeißelt und wir vertreten auch nicht immer die perfekte.

Vielleicht sehe ich genau diesen Punkt zu kritisch und andere zu locker – vielleicht ist es einfach eine eigene blöde Erfahrung, aber ich habe mich dafür entschieden – wir als Eltern haben uns dafür entschieden – Bilder nur noch mit „etwas an“ zu machen. Das kann genau so niedlich aussehen und wer weiß, wie sich unsere Wassermotte noch entwickeln wird. Vielleicht bekomme ich sie bald in nichts mehr hinein oder sie erfreut sich ihrer schicken Badesachen und freut sich, sie tragen zu können und zuhause dann das Haus nackig unsicher zu machen.

Wir gehen frei mit der Nacktheit unseres Kindes um – aber wir zeigen sie nicht freizügig.

Dieses Bild (das Titelbild) ist nun gestern genau vier Wochen alt und diese Gedanken schwirrten mir im Kopf herum. In gut zwei Monaten werden wir in der Sonne sitzen, alle mit wenig an, aber nicht nackt und ich bin gespannt, wie sie es machen wird.

Wie geht Ihr mit der Nacktheit der Kinder um? Private Bilder ja oder nein? Und Nacktheit außerhalb der Familie ist das ok für Euch oder nicht? Bin ich vielleicht zu penibel was das Thema angeht?

In diesem Sinne – Kinder dürfen nackt sein, aber wir haben auch irgendwie die Aufgabe sie zu beschützen. Oder sollten wir uns etwas von ihrer Freiheit abschauen?