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Die Situation braucht uns. Die Situation braucht Menschen, die über ihren Tellerrand hinaus schauen und etwas tun. Nicht nur darüber sprechen oder nachdenken, sondern auch etwas tun. Genau dazu habe ich mich nun entschlossen. Ich werde helfen. Ich werde hinschauen. Ich werde anpacken.

Doch warum machte ich mir die Mühe und suchte eine Weile, führte viele Telefonate bis ich eine Möglichkeit Direkthilfe vor Ort zu leisten fand und hab nicht eine Geldspende in die Brennpunkte gesendet? 

Ganz einfach, weil ich es nicht bei einer Geld- oder Sachspende belassen möchte. Weil ich etwas tun möchte und weil ich denke, es gibt nach den Spenden noch mehr zu tun. Weil ich denke es wird ein später geben und weil ich glaube das neben den materiellen Dingen gerade die Seele Hilfe braucht. Und weil ich daran glaube, dass Flüchtlinge eine wahre Bereicherung für uns seien können.

Am Mittwoch lernte ich einen großen Teil unserer Flüchtlinge kennen. Die Menschen, denen ich mit meiner Direkthilfe vor Ort helfen kann. Die Menschen, die mir beim Einkaufen auch direkt über den Weg laufen könnte. Diesen Menschen gab ich das, was bei uns über war.

Direkthilfe in Drochtersen

In unserem Landkreis - das hab ich schon berichtet, gibt es kein riesengroßes Auffanglager. In unsere Nähe herrschen lange nicht so katastrophale Zustände wie in den Großstädten. Hier musste ich unsere Flüchtlinge regelrecht suchen. Und doch musste ich erst einmal meinen ersten Impuls folgen und vor der eigenen Haustüre suchen. Wie ich das angestellt habe, habe ja bereist auf der Webseite Blogger für Flüchtlinge beschrieben.

Nur nochmal kurz für die Leser aus meiner Umgebung; hier in Drochtersen hat der Landkreis die Organisation an die Gemeinden abgegeben und hier vor Ort ist der Ansprechpartner die Gemeinde. Unser Bürgermeister Herr Eckhoff und vor allem unser Ehrenbürgermeister Hans-Wilhelm Bösch engagieren sich hier sehr sehr stark. Und ganz wie zu ehemaligen Amtszeiten versucht Herr Bösch alles so unkompliziert und direkt wie es geht - also ruft ihn gerne an. Bei mir traf er 20 Minuten nach meinem Telefonat zu Hause ein. Ein großer Vorteil des Lebens auf dem Dorf.

 

"Weil ich habe kann ich geben und weil ich gebe fühle ich Wärme...."

Wir haben viel und vor allem viel Kinderkleidung die der Motte nicht mehr passt. So viel, dass wir gerne etwas davon abgeben können. Also schickte ich die Männer auf den Dachboden und sie holten die vielen Mottensachen hinunter. Mein Aussortieren ging schneller wie gedacht, ich schaute nur groß drüber und sortierte von den letzen beiden Größen drei vier Herzstücke aus, die hier bleiben sollten. Manchmal braucht es ein paar Kleidergrößen bis das Mutter-Herz sich ganz trennen kann. Und schon waren die Kisten voll. Der Herbst und danach auch der Winter kommt, also waren Regen- Matsch- und Winterkleidung ganz oben auf meiner Liste. Aber auch Bettwäsche und sogar das nun nicht mehr genutzte Mottenbett packte ich in Kartons und dann auch ins Auto. Weil ich es konnte - weil es uns nicht weh tat und nicht weh tut und weil das Herz danach einfach leichter werden sollte.

Direkthilfe vor Ort #BloggerFuerFluechtlinge Los gehts
So in etwa hat es dann ausgesehen als wir fertig waren mit dem packen und sortieren. Der Plan mit meiner lieben Nachbarin zusammen zu fahren - also mit einem Auto, der ging mal so was von nicht auf und ich war froh, dass der Mann mit beim Beladen des Autos helfen konnte. Allerdings fuhr ich so mit dem Auto dann den ganzen Tag herum - ich möchte nicht wissen, was man dachte wenn man die Sachen und die Matratze so im Auto sah. Aber was soll es. Spontan meldete sich noch eine liebe ehemalige Dorfbewohnerin und sie nähte Mützen (seht Ihr unten im Bild). Ich war überwältigt, wie liebevoll sie diese bereitstellte und den Kindern bei der Wahl der richtigen Größe half. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen saß sie an der Nähmaschine und zauberte diese schönen Mützen.

Ich bin froh das wir gemeinsam diese Kleinigkeiten beisteuern konnten und die Kinder freuten sich sehr. Sie schauten neugierig alles durch und der erste Junge begrüßte mich mit den Worten (ja sie sprechen Deutsch - gar nicht schlecht) "Ah darf ich Bücher? Ich möchte lesen lernen" - na da hat er doch gleich mein Herz erweicht. Weitere Eindrücke und wie es hier um die Situation momentan steht, gibt es in den nächsten Tagen, denn mein Herz war noch am Resümieren. Am Sortieren und doch rannte der Alltag einfach auch hier weiter.

Direkthilfe vor Ort #BloggerFuerFluechtlinge Los gehts...

Mehr zum Tehma lest Ihr auch hier:
Mir ist da was komisches passiert…
Gemeinsam starksein #BloggerFuerFluechtlinge
Sowie auch in meiner Kolumne der Aktionsseite #BloggerFuerFluechtlinge

 

Wie ist es bei Euch? Wie nehmt Ihr das Thema war?

 

In diesem Sinne ~ weil ich habe kann ich geben und weil ich gebe fühle ich Wärme....

2 Antworten

  1. Einfach nur Danke. Mein Paket ist auf dem Weg zur Blogprinzessin für Hamburg. Wir haben auch genug und ich gebe es einfach gerne. Ich hoffe die Menschen in Hamburg freuen sich über die Sachen. Sogar der heiß geliebte Schulranzen vom Tochterkind ist mit unterwegs.

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