Heute schreibe ich mir einfach ein paar Gedanken von der Seele. Vielleicht wird dieser Text keinen tieferen Sinn entwickeln, vielleicht wird es auch nur Gedankenmüll, aber ich hab da Gedanken im Kopf, die möchten einfach heraus. Es geht um dieses kleine Mädchen…
Es gibt da dieses kleine Mädchen und das macht mir Sorgen.
Schon oft hab ich darüber nachgedacht, doch aus gegebenem traurigem Anlass im Nachbardorf kommen mir die Gedanken wieder in den Vordergrund und sie werden laut.
Wir haben dieses kleine Mädchen im Dorf wohnen. Sie ist gerade fünf geworden und geht in den gleichen Kindergarten wie die Motte. Sie spielen sogar oft und gerne zusammen. Alles ganz unbedenkliche Fakten. Doch seit langer Zeit ist diese Maus ständig alleine unterwegs.
Sie lebt bei ihrem Vater, er ist allein-erziehend und tagsüber, wenn er arbeitet kümmern sich die Großeltern. Alles keine Gründe sich Gedanken zu machen, doch das sie ständig allein unterwegs ist, das macht mir Sorgen. Ob Sommer oder Winter und auch ganz ohne Zeiten denn, auf die Frage, wann sie denn zu Hause seien solle antwortet sie immer „Mein Papa ist noch nicht da und dann ist das egal, der kommt erst wenn es dunkel wird“.
Vielleicht bin ich da zu sensibel, aber ich sehe die Maus schon seit zwei Jahren alleine unterwegs sein. Auf dem Spielplatz, in den Siedlungen und auch bei uns im Garten. Sie sucht Anschluss und geht schon mit fast ganz fremden Nachbarn (neue Nachbarn sind hier her gezogen) mit zum spazieren. Menschen, die sie gar nicht kennt. Sie macht sich keine Gedanken darüber, sie ist ein Kind.
Dieses kleine Mädchen wirkt allein
Sie sucht verzweifelt Anschluss und fährt daher alle Spielplätze ab und in die Nähe von Gärten, in denen Kinder wohnen mit denen sie spielen darf. Ja darf, denn es gibt viele Eltern die sie wegschicken. Die sogar in ihrem Beisein über sie sprechen und das mein ich nicht in positiven Sinne. Und ja, sie ist ein anstrengendes Kind. Sie hat eine Grundlautstärke, die einfach wahnsinnig hoch ist. Sie hat auch wenig Feingefühl und ist seht tollpatschig im Umgang mit den anderen Kindern. Aber ich kann es ihr auch nicht immer verdenken. Wenn sie mit dem eine gespielt hat und das nicht mehr geht, dann setzt sie sich wortlos (auch ohne Verabschiedung) auf ihr Rad und versucht es woanders. Um einfach nicht allein zu sein.
Es gibt Momente, da will ich zu ihren Großeltern gehen und sie fragen was sie sich dabei denken, doch weiß ich, dass die beiden auch gar nicht mehr so können wie so möchten. Dann möchte ich zum Vater gehen der laut kindlicher Aussage aber immer nur arbeite, schläft und isst – kindliches Empfinden eben. Doch den bekommt man kaum zu greifen. Er gibt sich sicherlich alle Mühe das ganze zu schaffen mit der Arbeit und der Kleinen. Genau wie die Großeltern sich Mühe geben. Ich sehe die Oma manchmal wie mühselig sie ihre Enkeltochter in den Kindergarten bringt und überlege schon lange, sie einfach mal an zu sprechen. Aber wie stellt man das an, ohne belehrend oder vorwurfsvoll zu klingen?
Der Schmale Grat
Ich finde den schmalen Grat zwischen belehrend klingen und das sich jemand Gedanken um einen macht immer sehr fein. Egal in welcher Position man sitzt. Möchten wir doch alle nicht das uns andere Menschen in unsere Erziehung oder gar unser Familienleben hinein quatschen. Aber wenn ich dann so etwas wie im oben genannten Artikel lese und die Maus mir dann wieder mit ihrem Fahrrad entgegen kommt und quasi nach Anschluss bettelt, dann möchte ich mir niemals vorwerfen müssen weggesehen und sie weggeschickt zu haben.
Nun habe ich eine neue Bekanntschaft geschlossen, eine Mutter, die dieses Kind nicht einfach abstempelt und sich sorgt, ich glaube ich nehme mal sie und all meinen Mut und wir nehmen mal Kontakt zu einem der verantwortlichen Erwachsenen auf. Dieses kleine Mädchen kann nichts dafür und vielleicht ist es auch ganz anders, vielleicht können wir aber auch transportieren welche Außenwerbung das ganze hat und das wir uns sorgen. Vielleicht klärt sich alles schneller auf als wir denken, aber gerade nach den jüngsten Geschehnissen kann ich nicht mehr nur untätig mit meinen Gedanken leben.
Kennt Ihr solche Situationen und könnt mir was mit auf den Weg geben? Ich habe ein wenig Angst das unsere Sorgen ganz falsch ankommen und auch Angst davor, wie sich die Gedanken dann in meinem Kopf verändern werden.
In diesem Sinne ~ manche Gedanken müssen heraus, aber manchmal sollte man auch handeln wie man empfindet – Bauchgefühl und so….