Es gibt Aktionen bei denen mache ich mit. Es gibt Aktionen bei denen entscheide ich mich dagegen. Für beides habe ich immer meine Gründe. Doch es gibt Dinge, an denen kommen wir einfach nicht vorbei - weil sie direkt vor unseren Augen passieren und weil sie uns alle etwas angehen.
Ich bin ja immer dafür, dass wir uns bei dem Gedanken etwas Gutes zu tun auch vor der eigenen Haustür umschauen sollten. Natürlich aber ohne den Blick über diesen Tellerrand hinaus zu verlieren. Und manchmal ist etwas viel näher, wie wir denken.
Stellt Euch mal vor, Ihr habt Angst. Angst um Euer Leben und das Eurer Kinder. Eurer Familie. So viel Angst, dass Ihr alles hinter Euch lasst und die Beine in die Hand nehmt und flieht. Euer Leben, verlasst und in eine ungewisse Zukunft rennt. Unmenschliche Wege geht und Euch samt Euren Familien sogar in hohe Gefahr begebt, denn diese Gefahr vor der Ihr flüchten müsst, ist noch gefährlicher als der Weg, der vor Euch liegt.
Der Mensch ist ein Fluchttier. Das ist ein innerer Instinkt und genau das ist auch gut so.
Ich bin definitiv der Meinung, wir haben in unserem Land wahrlich genug Baustellen, aber es ist nicht allein die Pflicht unseres Landes, sondern unsere verdammte Pflicht als Menschen, das wir uns umeinander kümmern. Wir uns - die Menschen um sich.
Diese Begriffe scheinen oft so weit weg. Krieg haben wir hier doch nicht und Terror, dass passiert nur ganz weit weg. Aber neben den Warnungen, erinnert Ihr Euch noch an den Anschlag in Frankreich? Das ist so nah, da braucht man gar kein Flugzeug hin. Und wer sagt nicht das es morgen hier rund gehen kann. Allein diese Gedanken machen mir Angst.
Wenn jemals etwas in der Art hier in Deutschland passieren sollte, dann mach ich ganz klar eine Sache: Ich packe meine Familie unter den Arm und hau ab. Weil ich Angst hab, weil ich verdammte Panik um meine Kinder, um meinen Mann und auch um mich habe! Weil ich meine Schwiegereltern und meine Eltern und Geschwister nicht verlieren möchte und weil einfach kein Kämpfer sondern ein Angsthase bin - ein Fluchttier. Und genau dann erhoffe ich mir eine menschliche Behandlung. Einen Ort an dem ich meine dann traumatisierten Kinder und mich in Sicherheit weiß und an dem wir hoffen können, dass wir irgendwann wieder nach hause können - auch wenn unklar wäre, ob das jemals der Fall seien wird.
Und genau deswegen sage ich 1000 mal Willkommen!
Diese Menschen haben Angst und erhoffen sich doch nicht mehr als Zuflucht und zur Ruhe zu kommen, nachdem sie unmenschliches erleben mussten!
Ich weiß das ich Menschen erreichen kann - das ich Euch erreichen kann. Täglich sehe ich die Reaktionen. Jemand meinte mal, warum eine Person in der Öffentlichkeit viel mehr als Multiplikator gesehen wird, als der Nachbar von neben an. Meine Antwort war ganz klar; der Nachbar von nebenan erreicht nicht so viele Menschen wie diese öffentliche Person. Und genau deswegen gibt es Dinge, die auch hier platz finden, neben den schönen, bunten und alltäglichen Dingen, wird es hier auch mal ernsthafter.
Sagt auch Ihr Willkommen und seit einfach menschlich zueinander. Wir sind alle Menschen - lasst uns alle auch menschlich zueinander sein!
In diesem Sinne ~ danke das ich Euch erreichen darf - das ist ein so wunderbaren Gefühl.
♥