Einige von Euch haben immer mal wieder gefragt, was das Brückenjahr ist und wie das bei uns so läuft. Daher dachte ich schreibe ich Euch etwas. Aus unserer Sicht und wie das für uns so ist.

Das Brückenjahr – zwischen Kindergarten und Schule

Die Motte rennt gerade. Sie möchte groß sein. Nicht immer, aber was sie auch sehr dabei stärkt, ist die andere Stellung im Kindergarten. Sie ist nun eine der Großen. Das ist nicht immer einfach, dazu nächste Woche mehr. Aber der Kindergarten stärkt sie dabei und versucht die Brücke zur Grundschule zu bauen.

Wir haben Glück, denn unsere Grundschule steht direkt neben dem Kindergarten. Die Außenbereiche sind lediglich durch einen Zaun getrennt. Perfekte Voraussetzungen für eine enge Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule. Eine spannende Zeit. Sowohl emotional, wie auch in der Entwicklung.

Das genaue Konzept der Niedersächsischen Landesschulbehörde verlinke ich euch hier. Aber ich möchte Euch von unserem Eindruck erzählen. Davon, wie es hier zu Hause ankommt und wie es der Motte dabei geht.

Ich hab mich etwas eingelesen in das Konzept und erfahren das nach einer Dauer von vier Jahren aus dem Modellvorhaben „Brückenjahr“ das Projekt erprobt wurde. 2011 schloss diese Erprobung dann in Niedersachsen ab. Ein Drittel aller Grundschulen und ein Viertel aller Kindertageseinrichtungen waren in Niedersachsen an diesen Modellprojekten beteiligt. Im letzen Kindergarten-Jahr bereiten Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule die Kinder gemeinsam auf den Übergang in die Grundschule vor und vermitteln ihnen die für den Schulstart die „notwendigen Kompetenzen“

Hier treffe ich keine Beurteilung, ich beschreibe in meinem Texte lediglich was es ist und wie es FÜR UNS ist, die wir es seit September 2016 durchleben.

Das Brückenjahr - zwischen Kindergarten & Schule

Warum wir uns für das Brückenjahr entschieden haben

Manchmal höre ich von verschiedenen Konzepten des Brückenjahres und manchmal werde ich auch gefragt, warum wir uns für einen Kindergarten mit Brückenjahr entschieden haben. Das kann ich schnell in einem Satz beantworten. Wir haben bei uns im Ort einen Kindergarten und eine Grundschule. Also blieb hier die Wahl zwischen einer KiTa mit Vorschule oder die Möglichkeit, dass Vorschuljahr schon an der richtigen Schule zu machen aus. Unser Konzept ist das einzige was es gibt.

Nun werden die Kleinen groß

Zu Beginn des letzen Kindergartenjahres im Sommer 2016 begann auch für die Motte und alle Kinder, die 2017 eingeschult werden das Brückenjahr.

Das Brückenjahr ist ein besonders Jahr, denn es bereitet die Kinder eben auf verschiedenen Ebenen auf die Grundschule vor. Emotional dürfen die Kinder etwas anderes machen wie der Rest der Gruppe. Etwas nur für die „Großen“. Gemeinsam mit einer Erzieherin aber – und das ist eben das ganz besondere für die Motte – einer Lehrerin. Manchmal gehen sie rüber in die Schule und manchmal bleiben sie im Mehrzweckraum. Denn es geht im Brückenjahr nicht nur ausschließlich darum, „Stoff“ für die Grundschule zu lernen, sondern auch um Motorik und viele andere Dinge.

Inhalte des Brückenjahrs

Die Inhalte sind unter andrem Bewegung, Koordination, Größen, Mengen, Gewicht etc., Formen, aber auch Regeln wie das Melden, auf die anderen achten und und und. Ich kann hier gar nicht alles aufzählen und denke auch, dass das an verschiedenen Einrichtungen auch anders sein kann. So hab ich z.B. vergangenes Wochenende mit einer Pädagogin gesprochen, die das Brückenjahr in ihrem Kindergarten täglich gemacht hat. Bei uns ist es einmal die Woche.

Einmal die Woche sind die Großen besonders groß

Seit dem das Brückenjahr gestartet ist, ist die Motte gefühlt noch ein Stückchen gewachsen. Sie kommt mit neuen Inhalten und ganz neuem Wissen nach Hause, welches wir hier dann weiter vertiefen. Gerade werden alle Formen bestimmt. Manchmal kommt sie aber auch nach Hause und verrät nicht was sie gemacht haben. Das akzeptiere ich dann (auch wenn es mir schwer fällt, ich bin doch so neugierig), aber wenn ich es wirklich erfahren möchte, dann kann ich im Kindergarten jeder Zeit in den Ordner schauen. Jedoch mach ich auch das nur gemeinsam mit der Motte, denn es ist IHR BRÜCKENJAHR. Ihr besonderes Jahr in dem sie noch ein Stück größer wird.

Momentan kommt ein weiteres achtwöchiges Projekt hinzu. Das Handwerkszeug für Kinder.

 

Meine Mama-Sicht auf das Jahr zwischen Kindergarten und Schule

Mein Baby, ähm Kleinkind, ähm Kind wird groß – ein Schulkind.

Das Brückenjahr - zwischen Kindergarten & Schule

Anfangs war ich unsicher ob es nicht schöner wäre, wenn die Kinder einfach nur spielen. Gerade im Hinblick auf die Früheinschulung in Niederachten. Aber ganz ehrlich, diese Kinder saugen die Inhalte auf und ihr Selbstbewusstsein verändert sich auch. Ihr habt es mitbekommen und seht es immer wieder, schon zu Hause ist Lernen ein Thema. Eines welches wir ganz entspannt angehen, an dem wir aber auch nicht vorbei kommen. Kinder haben einfach irgendwann Lust etwas zu machen und dann kommt er, der natürliche Drang etwas Neues zu lernen. Groß zu werden. Das können und dürfen wir gar nicht stoppen.

Ja, wir finden das Brückenjahr gut. Ich bin froh das es diese Brücke gibt, über die mein Kind geführt wird und an der sie sich auch festhalten kann. Das sowohl ihre Erzieherin, wie auch die Lehrerin gemeinsam mit den Kindern arbeiten, lernen, lachen und sie stärken.

Manche sagen, dass das Lernen noch früh genug beginnen wird, aber ergreifen wir doch einfach die ganz natürliche kindliche Neugier und den automatischen Willen etwas zu lernen und machen etwas schönes daraus. Meiner Tochter tut das Brückenjahr gut und die Vorfreude auf die Schule steigt stetig. Lernen ist in erster Linie etwas tolles für die meisten Kinder und warum sollten wir sie Aufhalten? Im Gegenteil, ich bin dafür das wir das Unterstützen und fördern ohne zu fordern! 

Die natürliche Neugier ist der beste Lernbegleiter
Die natürliche Neugier ist der beste Lernbegleiter

Das letzte Kindergartenjahr als Brückenjahr zur Grundschule ist ein ganz besonders Jahr und soll ich Euch was sagen, es ist besonders spannend.

Wie seht Ihr das mit der Förderung schon im Kindergarten? Tolle Sache oder unnötig? Lasst uns darüber gerne in den Kommentaren austauschen.

In diesen Sinne – mein Baby wird groß und das ist verdammt gut so!

 

[lightgrey_box] Weitere spannende Artikel findet Ihr in unserer Rubrik Schulkind. Außerdem wird zum Brückenjahr bald eine Pädagogin etwas schönes für Euch schreiben. Außerdem wird es bei meiner Freundin Blogprinzessin, bei der es weder den Kindergarten noch das Brückenjahr gibt, ein spannendes Interview von Experten geben, warum wir unsere Kinder auf keinen Fall aufhalten sollten, wenn sie anfangen zu lernen. Schaut gerne überall vorbei und lasst uns unsere Gedanken in den Kommentaren austauschen. [/lightgrey_box]