Es gibt Zeiten im Leben, da muss man sich einfach eingestehen, dass man etwas allein nicht mehr schafft. Wenn es absehbare Zeiten sind, ist das das eine, wenn es aber dauerhaft zum Problem wird, dann muss man eine Lösung suchen – so wie wir es mit der Kinderbetreuung in den letzten Wochen getan haben.
Wir sind selbstständig – das ist nichts neues – wir arbeiten alle viel. Auch das ist nichts neues und als Kind in einem Unternehmen auf zu wachsen ist vielleicht nicht immer das Allereinfachste, denn wir haben oft nicht so Feierabend wie es angestellte Eltern haben. Wir sind flexibler und können schon mal eher den Kindergarten-Ausflug-Bring-Dienst machen als Eltern die in einem Büro Anwesenheitspflicht haben oder im Einzelhandel arbeiten. Aber wir müssen diese Zeit dann auch raus holen. Wenn wir nicht arbeiten verdienen wir nichts und niemand vertritt uns.
Die Betreuung ist größtenteils mein Part. In der Woche. Unterstützt durch die Großeltern.
In den letzen Wochen kam ich allerdings immer wieder an einen Punkt, an dem ich nicht mehr vorankam. An dem ich das Gefühl hatte, auf der Stelle zu stehen und niemandem mehr gerecht zu werden. Der Haushalt lag, Sport hab ich schon lange nicht mehr gemacht, die Rechnungen und Buchhaltung stapelte sich hier wie verrückt. Ich ging lange nach Mitternacht erst ins Bett. Ich machte Fehler und war unkonzentriert. War dauerhaft müde und meine Laune war grausig. Immer wieder schickte ich die Motte wieder in ihr Zimmer, weil Mama arbeiten muss. Dieser Zustand schrie danach geändert zu werden.
Also begannen die Überlegungen; wie die Betreuung verändern?
Wir hatten mehrere Überlegungen und so viele wir auch hatten, so viele haben wir auch wieder verworfen – bis auf die eine, die es dann schlussendlich wurde. Es musste nicht nur die schlauste, einfachste oder bequemste sein, es musste sich für alle richtig anfühlen.
Überlegungen die Kindergartenzeit von 8:00 bis 12:00/12:30 Uhr nach hinten hinaus zu verlängern kamen für uns nicht in Frage, denn dann hätte sie die Gruppe wechseln müssen. Wir haben auf unserem Dorf nur eine einige Ganztagesgruppe und in die kommen alle, egal ob sie einmal die Woche länger bleiben oder fünf Mal.
Die Betreuung mehr auf die Familie auf zu teilen kam aus mehreren Faktoren schlechter in Frage: Oma und Opa sollen ihre Rente genießen und Spaß daran haben die Motte betüdeln zu dürfen. Hole ich sie wieder als feste Betreuungspersonen ins Team, kollidieren ihre Großeltern-Tüddelungen und meine Ansprüche. Zumal die beiden auch mal krank werden oder eigene Termine haben. Und der große Junge – Leute, der ist 16 und so viel Mühe er sich gibt, er ist eben 16 und sein Bock wandelt sich mit seinen Treffen mit den Jungs – außerdem fängt seine Ausbildung auch bald an und er soll seine letzen Sommerferien doch genießen – er macht schon so viel.
Babysitter haben wir hier noch immer keine – auch wenn ich oft denke das ich das dringend mal angehen müsste, doch irgendwie kommt dann der Verzicht eher, als das man sich mal darum kümmert. Außerdem, woher sollten der Mann und ich denn die Zeit her nehmen, um mal aus zu gehen? Wir fallen entweder am Abend ins Bett oder arbeiten noch (auch ein Punkt an dem wir dringend arbeiten müssten). Außerdem flaut oft die Lust von jungen Mädels ab, wenn Jungs und oder das Ausgehen interessant werden.
Einmal die Woche die Motte bei Freunden spielen lassen ergab sich einfach nie. Sie ist ja oftmals nicht mal einem im Monat bei anderen Kindern eingeladen. Das ist nicht schlimm wir sind ja auch ständig auf Achse, aber auch da kann ich doch nicht voraussetzen, dass andere Mütter es mir ermöglichen zu arbeiten? Das funktionierte früher sicherlich, doch heute haben doch alle den Zettel ähnlich voll und sind auch froh, wenn sie mal Zeit als Familie zusammen haben. Ohne anderer Leute Kinder im Garten – wenn dann sollen sie spielen weil sie Lust dazu haben und nicht weil die eine Mama einen Abgabetermin oder Monatsabschluss hat.
Es musste also eine Lösung auf Dauer her, unser noch viel zu kleines Netzwerk zu erweitern und uns Raum zu schaffen, denn die Lösungen weniger Schlaf oder weniger bloggen scheiterten zumindest das erstere, dass zweiter kam für mich nicht in Frage, wo der Blog doch so toll läut.
Einfach machen – Augen zu und durch hatten wir schon hinter uns und ich war am Ende meines Lateins und auch meiner Kräfte. Der Mann arbeitet sich den hintern Wund und somit hab auch ich viel mehr Arbeit im Büro, der Blog läuft total toll und Abstriche mag ich da einfach gerade nicht machen. Doch wir brauchten wieder ein Gleichgewicht.
Betreuung überdacht – Zeiten Lösungen zu finden….
Dann haben wir eine Entscheidung getroffen – eine Entscheidungg mit der sich alle nicht nur arrangieren können, sondern mit der alle glücklich sind.
Welche das wurde, dass erfahrt Ihr am kommenden Mittwoch
(der Rahmen würde diesen Artikel sonst sprengen).
Bis dahin interessiert mich aber:
Wie handhabt Ihr das mit der Betreuung? Sind Eure Kinder ganztags betreut oder habt Ihr ein tolles Netzwerk – wie bekommt Ihr das unter einen Hut?
In diesem Sinne ~ ein Lebensmodell muss für alle beteiligten Personen passen und manchmal muss man sich im Leben einfach neu organisieren.