Manchmal bin ich erschöpft und kann nicht mal sagen von was. Doch ich spüre die Erschöpfung wie sie sich in meinem Körper breit macht. Ich spüre Müdigkeit, Einsamkeit und den Willen einfach nur zu schlafen. Alles aus zu schalten. Einfach nichts mehr auf zu nehmen.

Manchmal bin ich erschöpft…

Manchmal bin ich erschöpft …..

Wir alle kommen an die Punkte, an denen wir erschöpft sind. Nach einer großen Anstrengung. Manchmal sogar davor, dann, wenn der Körper sich auf etwas großes vorbereitet. Aber gerade bin ich ständig müde,  ununterbrochen müde, antriebslos und darüber so traurig.

Ich bin eher die Fraktion Powerfrau. Immer voraus und Dinge die da sind, die werden angepackt. Aber manchmal, da bin ich erschöpft. einfach nur erschöpft.

„Fight – Hope – Love“ steht auf meinem Arm. Ich kann kämpfen, ich kann es weil ich es leben musste. Von Kind auf an kämpfe ich bis zur vollkommenen Erschöpfung. Bis ich weinend am Boden liege. Bis der Abgrund ganz nah ist und dann reiße ich alle von dort weg. Ich gebe alles und kann keine halben Sachen. Ganz oder gar nicht. Doch manchmal habe ich das Gefühl, meine Kraft reicht nicht mehr aus.

Manchmal bin ich erschöpft

Emotional, körperlich und psychisch. Manchmal bin ich erschöpft und müde und möchte nur noch schlafen. Freude und Traurigkeit – Lachen und Tränen liegen nah bei einander, aber die Waage verschiebt sich gerade. Das passiert immer, wenn ich zu erschöpft bin. Wenn ich nicht ganz bei mir bin.

Ich höre Musik, intuitiv wähle ich aus, was mich nachdenklich und traurig stimmt. Durchlebte alte Emotionen. Fühle alte Gefühle. Ich bin zu müde für aufheiternde Musik, dabei tanzte ich doch vor ein paar Stunden noch hier rum. Ich fange Träume an, ohne sie je zu beenden. Ich bin zu erschöpft zum Träumen, zum Denke, zum Fühlen. Und doch dringen Emotionen direkt durch mich hindurch. Ungefiltert und unsortiert. In solchen Momenten merke ich, das alles zu viel wird, dass ich Dinge überbewerte und das ich nicht mehr trennen kann. Nicht mehr in der Lage bin unwichtig von wichtig zu unterscheiden. Ich zerreiße mich um es allen recht zu machen. Allen, außer mir. Weil ich es so will.

Das mir die Balance verloren gegangen ist. Das ich meine innere Mitte nicht mehr habe.

Ich weiß, diese Phase wird wieder vergehen, vielleicht schon morgen, vielleicht in ein paar Tagen oder nächste Woche. Aber ich habe diese Phasen, diese Momente in denen ich müde bin, in denen ich mir eingestehen muss, manchmal bin ich erschöpft, sehr erschöpft. In denen ich mich vor der Angst zu verstecken zu versuche. Vor der Angst das die Erschöpfung wieder überhand gewinnt. Das ich mich in ihr verliere.

Emotionen sind etwas wunderbares, aber sie sind auch unendlich anstrengend.
Krampfhaft versuche ich wieder Jessi zu werden, die die alle sehen und sehen wollen. Die Optimistin. Die Powerfrau strahlt und kraftvoll voraus geht. Dinge  anpackt und sich nicht klein kriegen lässt. Weder von Gerede; noch von Menschen oder gar Krankheiten. Aber diese Jessi hat eben auch diese Fassette. Diese und noch so viele andere. Diese Jessi ist nur ein Mensch, ein Mensch mit ihrer Geschichte, ihren Erfahrungen, und Emotionen.

Dort wo unbändige Freude stahlt, da ist oft auch ganz viel Traurigkeit verborgen. Auch wenn ich diese versuche mit dem Strahlen meiner Freude zu überblenden, sie ist da. Melancholisch und erschöpft. Heute lernte ich etwas: manchmal bin ich erschöpft und diese Phasen gehören zu mir. Zu meinem Krankheitsbild.Heute bin ich nicht wütend auf mich weil ich nicht das erreiche, was ich mir selber als Ziel gesetzt habe, heute bin ich müde, traurig und erschöpft und das ist ok. Morgen ist ein neuer Tag. Und übermorgen und überübermorgen…

Lasst Eure Erschöpfung zu – sie gehört genau so zu Euch, wie Eure Power!

In diesem Sinne ~ manchmal bin ich erschöpft, heute. Vielleicht geht es morgen schon wieder etwas besser aber heute bin ich erschöpft.