Es gibt Daten wie Ostern, Weihnachten, Geburtstage, Jahrestage und Jubiläen, alles Ereignisse die uns so plötzlich ereilen und einen "Ich muss einkaufen und mich für die nächste Eiszeit eindecken-Impuls" bei den Menschen auslösen. Also versuche ich so lange vor diesen Tagen wie möglich einzukaufen. Aber manchmal kann eben auch ich mir das nicht aussuchen und so stürzte ich mich am Dienstag ins Getümmel und stellte mich dem apokalyptischen Wahnsinn: Einkaufen, denn es ist bald Weihnachten.
Es hilft ja nix, wir müssen ja alle essen über die Feiertage. Normalerweise sind diese vielen Meschen nichts für mich. Ich kann das nicht leiden, wenn es sich drängelt und tummelt und ich nicht in meinem Tempo durch die Läden ziehen kann. Eigentlich macht mich das gereizt und wenn man mir dann auch noch unangenehm in die Quere kommt,dann kann ich meiner Sozial-Phobie nicht immer trotzen. Dann werde ich pampig und renne im schlimmsten Falle aus dem Laden. Doch heute, heute sollte ich mich über mich selber wundern.
Von der Käsetheke weggemobbt
Selbst die überaus un-charmante Dame an der Käsetheke brachte mich nicht aus der Ruhe. Ich stand an der gefühlt sechsten Schlange an. Checkte während des Wartens die Angebote und meine Emails. Als ich dran war, kam ich gerade zu dem Halbsatz "Gute Tag ich hätte gerne ein schönes Stü...." - weiter kam ich gar nicht. In dem Moment fiel mir eine hektische Dame ins Wort zeigte auf das Schild, welches sich 15 cm neben mir befand und kreischte "Hier stellt man sich an und ich bin jetzt dran, ich war schon vor fünf Minuten hier". Ich schaute sie nur verwundert an und entzog mich dieser aggressiven Frau. Ich schaute nach den Gurken und holte diese. Als die Dame weg war bekam ich meinen Käse und sagte den Verkäuferinnen "haltet durch, es ist bald Weihnachten".
Das Umkehrprinzip
Während ich so durch den Laden schlenderte - hier bekomme ich das meiste auf einem Haufen und vor allem auch die meisten laktosefreien Produkte - kehrte ich die Hektik und Aggressivität einfach um. Je aggressiver ich angeschaut wurde, desto mehr lächelte ich. Je böser die Menschen guckten, desto mehr fand ich mich und fand auch irgendwie endlich so was wie Ruhe. Es ist mir ein Rätzel und eigentlich war es auch immer sehr untypisch für mich, doch an diesem Tag freute ich mich einfach darüber. Auch in der Stadt in der ich kurz etwas erledigte entgegnete ich die gestressten und gehetzten Gesichten mit einem Lächeln und soll ich Euch sagen wem diese Art des Umkehrprinzips am meisten gebracht hat? Mir selber. Ich fand die Ruhe und auch ein Stück Gelassenheit. Ich hatte meine Einkäufe für die Feiertage erledigt und außer der sich stapelnden Büroarbeit ist doch alles ok. Wenn Ihr diesen Artikel lest,dann bereite ich das Festtagsessen für den Heiligen Abend vor und wenn ich es noch schaffe eine Kleinigkeit, wenn ich es nicht schaffe, dann denke ich einfach nur an Euch. Nun beginnt für mich Weihnachten.
Der Endjahreswahnsinn
Und ich sehe es ja nicht allein in der Stadt, ich sehe es im Büro. Sehe die Rechnungen und höre die Kunden die unbedingt nun noch sofort vor Weihnachten das und das gemacht haben müssen. Und das sind zum größten Teil nicht die Kunden, die in ihren Neubau einziehen möchten, sondern Objekte, die es seit Jahren nötig hätten und denen nun ein paar Tage mehr auch nicht gleich die Grundmauern einreißen. Alle wollen die Arbeit unbedingt gemacht haben und die Rechnungen am Liebsten schon vorher in den Händen halten...... Alle müssen jetzt plötzlich noch etwas erledigen, doch soll ich Euch etwas verraten: Geschäfte und Firmen, die sind auch noch im nächsten Jahr da. Ja wirklich. Also bei den Geschäften ist es sogar zwischen den Tagen möglich, sein Geld wieder in die Wirtschaft zu bringen. (Ja auch für uns ist es nicht alltäglich, für so viele Tage und auch Festtage ein zu kaufen und ich tue mich schwer damit, keine Frage). Aber die Welt wird nicht in den nächsten Tagen untergehen, ich hab nur die leise Hoffnung, dass sie sich vielleicht einen Tacken langsamer dreht.
"Haltet durch, es ist bald Weihnachten"
War mein Credo des Tages und allein in dem Laden zauberte diese Aussage mehreren Verkäuferinnen ein Lächeln ins Gesicht. Die Verkäuferinnen die seit Stunden die Ware in die Regale packten, die Kassieren die angemault wurde, weil es nicht schnell genug ging, die Dame an der Fleischtheke, die kaum mit der Bedienung hinterher kam - allen sagte ich zum Abschied; haltet durch, es ist bald Weihnachten. Und dieses Credo werde ich mir nun mit in den heutigen Tag nehmen.
Wie schaut Euer Stress-Level denn aus so einen Tag vor Weihnachten? Seit ihr auch im Endstress, geratet in Panik oder seit ihr schon wieder (oder sogar noch) tiefen-entspannt??
In diesem Sinne ~ auch für Euch gillt, haltet durch, es ist bald Weihnachten!
Hallo meine Liebe,
ich war heute auch noch einkaufen und war entsetzt wie zickig einige Kunden zu den Verkäuferinnen waren. Ich selbst war sehr entspannt und erntete dafür ungläubige Blicke. Auch hier zu Hause ist alles fertig bis auf die letzten paar Geschenke einpacken. Das mache ich gleich ganz in Ruhe mit einem Glas Wein.
Ich wünsche der Welt mehr Gelassenheit und dir, der Motte, dem großen Jungen und deinem Herzensmann ein wundervolles und gemütliches Weihnachtsfest.
Michelle
Huhu,
ja, leider erlebe ich das alles auch immer wieder und nicht nur zu Weihnachten....eigentlich immer :( Aber tolles Mantra, was Du den lieben Menschen zugerufen hast, Hut ab!
Ich bin leider erst am 24.12. ruhiger geworden....und irgendwie denke ich: all das für einen einzigen Nachmittag? Ein Vorsatz wird sein, dass ich nä. Jahr die Weihnachtszeit genießen werde und nur das machen werde, was ich mag, ohne Stress (mal schauen, ob ich es durchhalte).
LG Ivi
PS. war der Weihnachtsmann fleißig?
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch :)