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Es gibt mittlerweile viele Formen der Betreuung und in diesen, noch mal wieder verschieden Möglichkeiten. Das ist super spannend und heute habe ich einmal Pro und Contra für einen Waldkindergarten für Euch - also nicht ich, sondern meine Gastautorin, die Euch mitnimmt in ihre Entscheidung.

Wurde es ein Waldkindergarten oder doch ein ganz anderer?


 

“Machst du dann das Auto sauber?” mein Mann hebt herausfordernd seine rechte Augenbraue. “Ok, lass uns erst einmal schauen, wie das da läuft”.

Worum geht es?

Unsere Tochter sollte in den Kindergarten und die Entscheidung drehte sich um einen Waldkindergarten.

Ich war damals in einem normalen Kindergarten. Spielen, lernen und die soziale Entwicklung in der Natur zu erleben gab es zu meiner Zeit leider noch nicht – was kann denn dagegen sprechen?

Knirpse auf freier Wildbahn - Pro und Contra Waldkindergarten

Die Vorteile im Waldkindergarten

Die Idee entstand 1950 in Dänemark, wo seitdem Waldkindergärten hohen Zulauf haben. In Deutschland gründeten engagierte Eltern die ersten staatlich anerkannten Einrichtungen dieser Art in 1993.

1. Ruhe und frische Luft

Die Enge, wenn zwanzig Zwerge in einem geschlossenen Raum zusammensitzen, steigert den Lärmpegel so lange, bis eine Erzieherin die Notbremse zieht. Im Wald verteilen sich die Kinder, sodass niemand seine Nachbarn übertönen muss.

Pro und Contra für die Betreuung im Waldkindergarten. Eine Liste voller Anhaltspunkte und Gedanken einer Mutter für ihr Kind.

In ruhiger Umgebung können sich schüchterne Kinder ungehindert mitteilen, was das Selbstbewusstsein stärkt. Die positiven Effekte feuchter Waldluft auf Körper und Geist finden als Wellness-Trend “Forest Bathing” viele Anhänger unter erholungssuchenden Großstädtern – die Kleinen bekommen das alles täglich dazu.

2. Robuste Gesundheit

In der ersten Zeit begleiten laufende Nasen und Husten so manche Neuankömmlinge, doch nach der Eingewöhnungszeit besiegt das gestärkte Immunsystem typische Infektionskrankheiten schon im Keim.

3. Verbesserte Motorik – viel Bewegung

Bewegungsmangel verursacht schon bei vielen Kindern Übergewicht – und diese Linie wird in vielen Regelkindergärten durch die räumliche Enge fortgeführt.

Im Wald hingegen laufen die Kinder über Stock und Stein, was gleichzeitig die Balance und die eigene Einschätzung schult.

4. Spielen und Beschäftigung

Industrielles Spielzeug gibt es nicht: Im Waldkindergarten entstehen mit Dingen aus der Natur und der Einbeziehung anderer Kinder kreative Spielideen, die Intelligenz und Teamgeist fördern.

5. Jeder Tag verläuft anders

Einzig der Morgenkreis und das gemeinsame Mittagessen sind festgelegt, ansonsten bestimmen die Kinder weitgehend selbst, was sie tun möchten. Die Erzieherinnen bringen auf neuen Wanderwegen und Besuchen auf umliegenden Bauernhöfen oder Wildgehegen Abwechslung ins Spiel.

Mal wird das Gemüsebeet gepflegt, mal der Umgang mit einem Kindertaschenmesser geübt.

6. Vorbereitung auf die Schule

Die Rückzugsmöglichkeit bietet bei schlechtem Wetter Gelegenheit, zu malen, basteln oder zu lesen, um die Feinmotorik zu fördern.

Pro und Contra für die Betreuung im Waldkindergarten. Eine Liste voller Anhaltspunkte und Gedanken einer Mutter für ihr Kind.

Eine Heidelberger Studie belegt, dass Waldkinder im Vergleich zu Regelkindergarten-Kindern besser vorbereitet eingeschult werden.

Nachteile im Waldkindergarten

Wo soviel Licht ist, muss auch Schatten sein, denken sorgenvolle Eltern. Die allermeisten Kinder fühlen sich im Waldkindergarten wohl, doch sind es die Begleitumstände, womit Aufwand oder Nachteile verbunden sind.

1. Berufstätige Eltern

Die Betreuungszeiten werden überwiegend halbtags angeboten, da sich die Kinder bei jedem Wetter draußen aufhalten. Vollzeitarbeit beider Elternteile wäre unmöglich, es sei denn, das Kind wird beispielsweise von einem anderen Familienmitglied abgeholt.

Weiterhin besteht für die Eltern die Pflicht, sich an Gemeinschaftsarbeiten zu beteiligen. Gewöhnlich stehen Reinigungs- und Wartungsarbeiten an, Einkäufe und Buchhaltung. Falls berufstätige Eltern gar nicht mitmachen können, wird ein Geldbetrag in die Gemeinschaftskasse fällig.

2. Bringen und Abholen

Zu den Waldgebieten am Stadtrand gibt es weniger Busverbindungen. Ein eigenes Auto oder ist zum Transport der Kinder notwendig.

Damit kommt auch viel Schmutz in den Wagen, wenn Junior freudestrahlend erzählt, wie sie heute ein Kanalsystem mit Regenwasserspeisung gebuddelt haben.

3. Ordentliche Ausrüstung

Alle Kinder brauchen feste Schuhe, für alle Wetterlagen passende Kleidung und einen speziellen Rucksack für den Waldkindergarten mit Sitzkissen.

Die Anschaffung der Waldausstattung geht ganz schön ins Geld. Natürlich ist die Kleidung fast jeden Tag reif für die Waschmaschine.

Ist es im Wald nicht gefährlich?

Die Erzieherinnen lassen den Kindern weitgehend freie Hand bei den Aktivitäten, selbstverständlich jederzeit unter Aufsicht.

Es gilt das Motto: Gefahren zu kennen ist besser, als Situationen zu meiden und ein Verbot nicht zu verstehen.

Unwissenheit weckt die Neugier der Kinder – und das kann böse enden. Zum Schutz gibt es einige wenige Regeln, wie:

nur bis auf Sichtweite entfernen
nichts aus dem Wald in den Mund nehmen
im Sommer keine Süßigkeiten essen (Wespen, Bienen fernhalten)
helle Kleidung während der Zeckensaison

Pro und Contra für die Betreuung im Waldkindergarten. Eine Liste voller Anhaltspunkte und Gedanken einer Mutter für ihr Kind.
So kann er aussehen, ein Waldkindergarten

Zwei Kinder passen aufeinander auf, um Verantwortungsgefühl zu verinnerlichen. Jedes Kind entwickelt so seine eigene Persönlichkeit und wird auch in der Gruppe als Individuum beachtet, was letztendlich sein Selbstwertgefühl aufbaut.

Fazit

Wenn Ihr Euch unsicher sind, ob der Waldkindergarten wohl das Richtige ist, vereinbart doch einen Besuchstag und sprecht mit anderen Eltern, deren Kinder teilnehmen.

Kalkuliere Fahrzeiten und Wäscheberge ein und wiegen Ihre Mühen auf gegen ein glückliches, zufriedenes Kind, das auch hier einen guten Start ins Leben erhält.

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Pro und Contra für die Betreuung im Waldkindergarten. Eine Liste voller Anhaltspunkte und Gedanken einer Mutter für ihr Kind.

Tanja und Max bloggen auf Survival Messer Guide mal mehr mal weniger Ernst über die Natur, das Wandern und die entsprechende Ausrüstung.

 


 

Wir haben leider keine Möglichkeit, die Motte in einen Waldkindergarten zu bringen bzw. gebracht zu haben. Denn nun sind es nur noch wenige Wochen - fast Tage. Hach die Zeit rennt. Wir nahmen den klassischen Kindergarten und einen Tag die Woche danach eine Tagesmutter, aber diese Form des Kindergartens hätte ich mir in jedem Fall angeschaut.

Gehen Eure Kinder in einen klassischen oder Waldkindergarten?

In diesem Sinne - Knirpse auf freier Wildbahn gibt es im Waldkindergarten

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